Der vierte Schweizer Tatort soll den Titel Schmutziger Donnerstag tragen – und just um diesen Tag soll sich die Handlung des Streifens auch drehen, zumal die Stadt Luzern als Schauplatz des Schweizer Ablegers der Krimiserie dient. Deswegen wird auch an der Fritschi-Tagwache am SchmuDo gedreht, die Fasnächtler auf dem Kapellplatz werden zu Statisten. Obwohl die Schweizer Tatortfolgen bei unserem nördlichen Nachbarland nicht gerade auf Wohlwollen stossen, soll der Film dennoch ausgestrahlt werden. Wenn es sein muss, als normaler Sonntagskrimi auf SF 1.
Keine Behinderung der Tagwache
Obwohl die Tagwache als Kulisse für den vierten Tatort seit dem Wiedereinstieg des Schweizer Fernsehens ins Tatort-Universum dient, ist keine Beeinträchtigung dieser zu erwarten. Der vierte Titel soll einem der wichtigsten Tage der Leuchtenstädter Fasnacht getreu Schmutziger Donnerstag heissen. Für die vierte Folge des Luzerner Tatorts zeichnet sich die Filmproduktionsfirma Zodiac Pictures verantwortlich, zu deren Werken Schweizer Kinoerfolge wie Achtung, fertig, Charlie und Breakout gehören. Vielleicht spielt ja auch Melanie Winiger mit…. Spass beiseite!
Die Dreharbeiten starten bereits am 13. Februar, am 16. Februar, dem Schmutzigen Donnerstag, sollen dann die Tagwach-Szenen auf dem Kapellplatz gedreht werden. Die Fasnächtler agieren damit automatisch als Statisten, können also ihre Verkleidung präsentieren. Jedoch ist anzuraten, sich nicht so heftig zu betrinken, dass man sich just vor der Kamera übergeben muss – der Spott ist einem garantiert!
Über das Drehbuch an sich hüllen sich die Macher um Produzent Lukas Hobi in Schweigen, doch angeblich durften einige Alt-Zunftmeister der Safranzunft Einblick haben, um ällfällige Inputs oder Korrekturen vorzunehmen. Bekannt ist, dass der Basler Dani Levy Regie führen wird, Levy machte sich auch in Deutschland mit Alles auf Zucker oder Mein Führer einen Namen, nachdem er in der Schweiz als Schauspieler in der in Egerkingen/SO spielenden TV-Serie Motel auf sich aufmerksam machte. Motel erregte beispielsweise für Aufsehen, weil zum ersten Mal im Schweizer Fernsehen ein Busen zu sehen war, als die beiden Hauptdarsteller Silvia Jost und Chaschperli-Sprecher Jörg Schneider gemeinsam im Bett lagen.
Der Beitrag zum Tatort-Dreh an der Luzerner Fasnacht beim Zentralschweizer Fernsehen Tele 1.
Sollte der Film bei der Qualitätsprüfung der für die Tatort-Filme zuständigen ARD durchfallen, würde er in der Schweiz als normaler Kriminalfilm am Sonntagabend auf SF 1 ausgestrahlt, jedoch nicht in Deutschland und Österreich. Auch müsste dabei auf eine hochdeutsche Synchronisation verzichtet werden, eine Tätigkeit, die bei der einzigen bisher ausgestrahlten Luzerner Folge, Wunschdenken, bei unseren Nachbarn nicht gerade auf Begeisterung stiess.
Der Luzerner Tatort
2010 beschloss das Schweizer Fernsehen, wieder in die Produktion der ARD-Reihe einzusteigen, nachdem bis 2001 einzelne Folgen aus Bern gedreht wurden. Der Hauptermittler Reto Flückiger wird von Stefan Gubser verkörpert, der denselben Charakter bereits in drei Konstanzer Tatort-Folgen spielte, als er Eva Mattes zur Seite stand. Im ersten Streifen, Wunschdenken, stand ihm Ex-CSI-Darstellerin Sofia Milos zur Seite, seit der zweiten Folge wird seine Co-Ermittlerin von Delia Meyer gespielt, die auch in Schmutziger Donnerstag auftreten wird. Wunschdenken wurde nach etlichen Quelereien am 14. August 2011 ausgestrahlt und sammelte vor allem aus Deutschland gleich äusserst heftige Kritik in negativer Form ein. Nichtsdestotrotz wurde eifrig weitergedreht: Die zweite Folge, Skalpell, ist im Kasten und wurde unter anderem im Luzern und Gersau/SZ aufgenommen. Sie wartet jedoch weiterhin auf ihre Ausstrahlung – terminiert war der 17. Dezember, jetzt soll Skalpell im ersten Quartal dieses Jahres über den Äther gehen.
Ebenfalls abgedreht ist der dritte Film unter der Regie von Sabine Boss mit dem klingenden Namen Hanglage mit Aussicht, wo sich die Besetzung der Nebenrollen liest wie die Liste der Beteiligten einer Schweizer Version von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!. So agiert die männliche Hälfte des Duo Fischbach, Peter Freiburghaus, in einer Rolle, während Maja Brunner eine Schlagersängerin (wie kann es anders sein) verkörpert. Doch der Gipfel des Ganzen bildet die Besetzung des Mordopfers im St(r)eifen: Edi Stöckli, der in den 1970er-Jahren mit Sexkinos ordentlich Kasse machte.
Schmutziger Donnerstag wird der erste Film, welcher Gubser und Meyer mit der Luzerner Fasnacht in Verbindung bringt. Dieser Film soll vorerst der Abschluss der Luzerner Franchise bilden, denn der Vertrag zwischen SF und ARD ist vorerst auf zwei Jahre mit zwei Filmen im Jahr begrenzt. Ob der verlängert wird, ist offen.
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