Den mit dem Betriebssystem Mac versehenen Computern aus dem Hause Apple haftet die absolute Resistenz gegenüber Viren an. Trotzdem gibt es auch Malware, die den Mac befallen, so der bestens bekannte und ebenso verpönte BKA-Trojaner. Die Folgen sind längst nicht so verheerend wie diejenigen bei einer Infizierung eines Windows-PC, nichtsdestotrotz soll man sich nicht in Sicherheit wiegen.
90 Prozent aller Viren werden für Windows-PC geschrieben
Der Klassiker namens BKA-Trojaner nistet sich im Safari ein
Windows-Nutzer kennen den so genannten BKA-Trojaner bestens. Mit täuschend echten Logos von staatlichen Polizeiinstitutionen wie dem FBI (USA), dem Bundeskriminalamt (Deutschland) oder der Schweizer Eidgenossenschaft/polizei.ch blockiert der Trojaner den Computer. Dem Nutzer wird eine Botschaft aufgezeigt, die ihn wegen angeblichen Besitzes von Kinderpornografie zu einer Bezahlung eines dreistelligen Betrags in der jeweiligen Landeswährung auffordert, ansonsten bleibe der Computer blockiert und ein Strafverfahren gegen den Nutzer würde eingeleitet. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) der Schweizer Eidgenossenschaft hat einen Leitfaden aufgeschaltet, der dem Nutzer ermöglicht, dem Trojaner den Garaus zu machen. Nichtsdestotrotz wird eine Analyse des infizierten PC’s durch einen Computerspezialisten empfohlen.
Seit Juli 2013 erleben jedoch auch Mac-Nutzer eine ähnliche Überraschung, auch wenn die Malware für Apples Betriebssystem weitaus weniger verheerende Auswirkungen mit sich bringt als das Windows-Pendant. Im vorinstallierten Internetbrowser Safari erscheint eine Website mit denselben Anschuldigungen und Zahlungsaufforderungen wie beim BKA-Trojaner auf Windows. Wer den Browser schliessen wird, bekommt ein Pop-up aufgesetzt mit dem Hinweis auf die angeblich begangene Straftat, das nebenbei das Schliessen des Fensters verunmöglicht. Auch die Apple-Tastenkombination zum Sofortbeenden (Apfel–Alt–ESC) erzielt hier nicht die gewünschte Wirkung.
Jedoch ist bei der Mac-Malware nur Safari und nicht das gesamte Betriebssystem betroffen, weswegen die Vernichtung einfacher ist. Im Safari-Menu unter Safari–Safari zurücksetzen wird der Browser zurückgesetzt, was eine Löschung des gesamten Verlaufs, aller gespeicherter Kennwörter und allen Cookies mit sich bringt.
Bereits 2012 sorgte die Schadsoftware Flashback mit weltweit rund 600’000 infizierten Mac-Computern für Aufsehen. Seit 2010 kann sich Malware beim Betriebssystem Mac OS X verbreiten. Flashback verschaffte sich seinerzeit Zugang über eine Java-Lücke, die von Apple als Reaktion zwar ein paar Wochen später zwar geschlossen wurde, für infizierte Rechner konnte erst ein Update des Betriebssystems Abhilfe schaffen.
Videotutorial auf YouTube zur Beseitigung der FBI-Ransomware