Lang kämpfte Roger Schawinski für eine Radiolizenz in der Schweiz: Doch die war nur der staatlichen SRG mit den beiden Programmen DRS 1 (heute Radio SRF 1) und DRS 2 (heute Radio SRF 2 Kultur) vorbehalten. Beide Sender lebten an der Hörerschaft vorbei, die Musik der damaligen Gegenwart lief kaum über den Äther. Schawinski sendete sein Radio 24 vom Pizzo Groppera/ITA aus mit dem damals stärksten UKW-Sendeapparat in die Schweiz, ehe der Bundesrat 1983 einlenkte: Am 1. November 1983 gingen sechs private Radiostationen konzessioniert auf Sendung – nebst Radio 24 aus dem Studio Zürich waren dies die beiden Basler Sendestationen Radio Basilisk und Radio Raurach (heute Radio Energy Basel), sowie Radio Z (heute Radio Energy Zürich) aus Zürich, Radio ExtraBern (heute Radio Energy Bern) aus Bern, Radio Zürisee aus Stäfa/ZH (heute Rapperswil/SG) und Radio Sunshine aus Rotkreuz/ZG. Das Monopol der SRG war gebrochen. Diese wiederum reagierte auf die Änderung im Radiomarkt mit der Lancierung von DRS 3 (heute SRF 3), der in den Grundzügen des Programms mit demjenigen der Privatradios übereinstimmte. Heute haben sich die Privatradios etabliert, nicht mehr nur Radio 24, Radio Sunshine oder Radio Basilisk streiten sich um die Gunst der Hörer, auch neuere Sender wie Radio Pilatus, Radio Central, Radio 105 oder Radio Top sorgen für die täglich Berieselung im Büro, zudem hat auch die SRG mit Programmen wie Radio SRF 4 News oder Radio SRF Virus weiter aufgestockt.
Trotzdem haftet heute an den Privatradios immer noch der Makel des Amateurhaften, die News mangeln an Seriosität und machen nur einen kleinen Teil – durchschnittlich rund 16 Prozent – des Sendetags aus, zudem sind Jingles à la Die bescht Musig umstritten. Auch der Beitrag zur Meinungsbildung dürfte nicht allzu gross sein, nichtsdestotrotz sind sie eine Bereicherung für die Medienlandschaft.
Beitrag der Tagesschau von Schweizer Radio und Fernsehen zum Jubiläum der Schweizer Privatradios am 1. November 2013 (Quelle: SRF Player)