Seit iOS 5 werden die von einigen Apps – vor allem solche aus dem Newssegment – angebotenen Push-Benachrichtungen gemeinsam mit Kalendereinträgern und neuen Nachrichten im sogenannten Notification Center, das der Nutzer mit einer vertikalen Fingerbewegung übers Display aufrufen kann, dargestellt. Doch zahlreiche Nutzer haben auch RSS-Feeds diverser Webseiten abonniert und möchten gerne automatisch über neue Einträge informiert werden. Dank spezieller Apps ist dies nun möglich. Auch Android User schauen nicht in die Röhre – für sie werden hier ebenfalls Programme vorgestellt.
RSS-Feed-Apps sind die Lösung
Wie bei einem Desktop-PC heisst hier die Lösung RSS-Reader. Jedoch ist der im Safari-Browser der iOS-Geräte iPhone, iPad und iPod touch integrierte Mac Mobile Reader ungeeignet, so dass der Nutzer auf ein spezielles RSS-App zurückgreifen muss. Voraussetzung für die Anzeige im Notification Center ist die so genannte Fähigkeit zur Sendung von Push-Nachrichten. Feed Push ist eine im App Store erhältlich kostenlose Applikation, welche diese Voraussetzung erfüllt. Sie wurde von Cabo Ruivo einem Test unterzogen.
Wie gut schneidet Feed Push ab?
Für den Test wurde die kostenlos im App Store erhältliche Applikation Feed Push auserkoren, da sie in einigen Internetforen als pushfähiger RSS-Reader angepriesen wird, was sich auch im Programmname ausdrückt.
Obwohl in ihren Grundzügen in englischer Sprache gehalten, sind gewisse Befehle auch in Google-Translator-Deutsch gehalten und somit auch zumindest ansatzweise für Sprachlaien geeignet.
Auch das Hinzufügen des Feeds gestaltet sich einfach – wie bei iOS-Apps typisch gestaltet sich diese Aufgabe via eine mit dem +-Symbol versehene Schaltfläche. Mit dem Einfügen der Feed-URL (für Cabo Ruivo wäre das beispielsweise https://caboruivo.ch/?feed=rss2) ordnet Feed Push automatisch den Feed-Namen zu. Danach hat der User verschiedene Punkte zu aktivieren: Mit der Aktivierung des Menüpunktes Push wird das Senden als Push-Benachrichtung ermöglicht. Empfehlenswert ist auch die Wahl der automatischen Aktualisierung der Feeds. Einmal geladene Feeds lassen sich auch ohne Internetverbindung lesen, was sich vor allem für Besitzer eines nicht 3G-fähigen iPads oder eines iPod touch und auch Mobilfunkgeräten im Ausland von Interesse sein, sollte man sich ausserhalb eines WLAN-Netzwerkes befinden.
Im Notification Center werden dann die neusten Beiträge des Feeds angezeigt, zudem erhält der User eine Benachrichtung. Leider wird nur den Applikationsname angezeigt, aber nicht der Name des Feeds, was vor allem verwirrend sein kann, wenn man mehrere Feeds abonniert hat.
Andere Alternativen
Für iOS gibt es noch die kostenpflichtige Alternative Push Reader, die mit zwei Franken zu Buche schlägt. Auch hier kann der User selber entscheiden, bei welchen RSS-Feeds Push-Benachrichtungen angezeigt werden.
Auch Benutzer des am stärksten wachsenden Handy-Betriebssystem Android können auch eine Push-Read-Applikation zurückgreifen: Für sie steht im Android Market das FastReader-App zur Verfügung, das allerdings nur als Synchronisation mit Google Reader funktioniert und dort die Speicherung der gewünschten Feeds als Voraussetzung hat. Ist dies nicht erwünscht, so können Android User noch auf Newsroom zurückgreifen, der in der App die manuelle Eingabe der Feeds ähnlich wie bei Feed Push verlangt. Hier werden die neuen Einträge wie eine eingegangene SMS-Nachricht auf dem Startbildschirm angezeigt. Auch Symbian- und Windows Phone-Benutzer können auf Lösungen zurückgreifen.
Für etliche mobile Betriebssysteme hat Google zudem letzte Woche den Dienst Google Currents gestartet, ein RSS-Reader für Smartphones, der grossen Wert auf die Darstellung der Layouts legt. Leider ist hier keine Push-Funktion vorhanden.
Wozu RSS-Feeds?
Really Simple Syndication, was generell mit RSS abgekürzt wird, ist ein Internet-Nachrichtenformat, das neue Beiträge veröffentlicht. Meistens werden sogenannte RSS-Feeds benutzt, bei welchen sich der Adressat registrieren kann und bei Neuerscheinungen immer informiert wird. Der Feed kann einerseits als kurzer Lead veröffentlicht werden, optional steht auch die Veröffentlichung des ganzen Artikels zur Verfügung. Nicht nur Online-Nachrichtenportale greifen bei der Information auf RSS zurück, auch private Blogs nutzen diesen Kanal, damit die Follower keinen Eintrag verpassen. Sogar für die Statusupdates eines Nutzers in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter lassen sich RSS-Feeds generieren – hier macht es aber fast den Anschein eines Internet-Stalkings. Diejenigen, die oft mit der Bahn unterwegs sind, können sich Informationen über Störungen im Bahnverkehr auch als RSS abonnieren, im Strassenverkehr stellen sowohl die am Anfang der Lieferantenkette stehende Verkehrsinformationszentrale Viasuisse als auch die Endabnehmer wie der TCS, das Schweizer Fernsehen oder Schweizer Radio DRS diese Möglichkeit nicht zur Verfügung, was äusserst schade ist.
Bei Nachrichtenportalen ist es zudem möglich, je nach Rubrik unterschiedliche Feeds zu abonnieren – wer also nur über die neusten Sportnachrichten informiert werden will, braucht sich danach keine langweiligen Politnews anzuschauen.
Das Lesen der Beiträge in externen Applikationen wie Google Reader wirkt sich aber negativ auf die Benutzerzahlen der Webseite auf, da das Öffnen eines Feeds nicht als Besuch registriert wird, weil der Leser in diesem Falle die Webseite gar nicht aufruft. Obwohl generell Verlinkungen zur Webseite vorhanden sind, sind diese meist nur schwer zu finden und werden dementsprechend auch selten aufgerufen.