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Klimawandel: Rauer Gegenwind für die Aviatik

Die Aviatik sieht sich aktuell wahrlich ungemütlichen Zeiten ausgesetzt: Klimaschützer wie Greta Thunberg rütteln die Fachwelt auf, durch die Wetterkapriolen der vergangenen Jahre ist der Klimawandel spürbar. Doch sind Flugreisende wirklich die wahren Klimasünder unserer Gesellschaft?

Klimaschützer im Auftrieb – doch ist die Luftfahrt das wahre Böse?

Die Entwicklung der globalen Erwärmung (Grafik: NASA Goddard Institute for Space Studies/Wikimedia Commons)

Seit die schwedische Teenagerin Greta Thunberg durch ihren wöchentlichen Schulstreik für das Klima berühmt geworden war, erhielt die Klimaschutzbewegung regen Zuwachs. Auch hierzulande wurde wöchentlich demonstriert und der Gesellschaft wurde vor Augen gehalten, dass der Klimawandel Realität und nicht bloss ein Hirngespinst sei. Der CO2-Ausstoss sollte schnellstmöglich gesenkt werden, doch ist dies schneller gesagt, als getan. Als aktuelles Feindbild gilt die Luftfahrt, verursacht sie doch einen gigantischen CO2-Ausstoss pro Kopf, der insofern vermeidbar wäre, weil auf Kurzstrecken umweltfreundliche Alternativen wie die Eisenbahn – sofern deren Strecken auch elektrifiziert sind – existieren. Doch einerseits wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Eisenbahn-Fernverbindungen abgebaut; vorbei sind die Zeiten direkter Nachtzüge wie Kopenhagen–Basel oder Amsterdam–Mailand. Durchgesetzt haben sich hier vor allem Billigflieger wie Ryanair oder easyJet. Den Menschen am Reisen zu hindern, wäre fatal; Reisen erweitert den Horizont, und dies hat noch niemandem geschadet. Fremde Kulturen kennenlernen führt vielleicht zu Verständnis gegenüber anderen Lebensweisen.

Die Rolle der Aviatik in Sachen globale Erwärmung

Die Aviatik ist total für rund sechs Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich, genauso viel wie die Schifffahrt. Der Anteil motorisierten Individualverkehrs liegt bei achtzehn Prozent, derjenige der Industrie bei einundzwanzig, während derjenige der Landwirtschaft gar für vierundzwanzig Prozent aller Emissionen verantwortlich ist. Doch diese Bereiche werden nirgends kritisiert. Auch die grössten Aktivisten sind indirekt für Emissionen verantwortlich: Der Fernseher oder der Computer wurden wohl kaum in der Schweiz gebaut, sie wurden auf dem See- oder Luftweg vorwiegend aus dem fernöstlichen Raum interpretiert – und dass auch Serveranlagen für Schadstoffemissionen verantwortlich sind, wurde dabei noch nicht mal berücksichtigt. Auch der Verzicht auf Fleischkonsum senkt den Kohlendioxid-Ausstoss, ob dann der Verzehr einer nicht heimisch angebauten Avocado allerdings umweltfreundlicher ist, sei dahingestellt.

myClimate als Alternative

Bislang ist die Luftfahrt von Treibstoffzöllen befreit. Solche einzuführen, wäre eine erste Massnahme und daher zu begrüssen. Das Fliegen ist viel zu billig, für zwei Euro per Ryanair von Berlin-Schönefeld nach Palma de Mallorca ist gelinde gesagt eine Frechheit. Allerdings sind auch Kreuzfahrten viel zu kostengünstig.
Für Flugreisende, welche ihre Emissionen kompensieren möchte, existiert mit der Schweizer Stiftung myClimate eine Möglichkeit. Diese nimmt Spenden entgegen, welche für Klimaschutzprojekte in allen Herren Ländern verwendet wird. Auch der WWF betreibt diverse Projekte wie Apps, damit man die persönliche Nachhaltigkeit verbessern kann.
Auf andere zeigen ist einfach, doch jeder kann seinen eigenen – wenn auch nur kleinen – Teil dazu beitragen. Wenn es auch nur der Ersatz von PET-Plastikflaschen durch Mehrwegflaschen aus Glas ist.

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