Pannen und Missgeschicke können jedem passieren. Dumm nur, wenn sie dabei gefilmt werden, was ModeratorInnen und ReporterInnen von Fernsehanstalten zum Verhängnis wird, denn die aufgezeichneten Videos fliessen meist in Pannenshows über den Äther und findige Zuschauerinnen oder Zuschauer zeichnen diese auf, um die Sequenzen dann auf Videoplattformen wie YouTube zu veröffentlichen. Der Pannenteufel macht dabei auch vor seriösen Fernsehanstalten wie der SRG nicht halt.
Nach den unfreiwillig komischen Nachrichtenbeiträgen, welche keine Pannen waren, folgt nun eine Auflistung der lustigsten Fernsehpannen der Schweiz:
Franz Fischlins Reprise von Carmen Thomas’ Versprecher
Franz Fischlin trug in der Hauptausgabe der SRF Tagesschau am 16. Dezember 2013 die am selben Tag in Nyon/VD ausgelosten Achtelfinalpartien der UEFA Champions League vor: Aus Schalke 04 wurde dann Schalke 05. Die Entschuldigung des legendären Versprechers folgte sogleich. Fischlin war nicht der erste, ZDF-Moderatorin Carmen Thomas sorgte im aktuellen Sportstudio mit Schalke 05 gegen – jetzt hab ich es vergessen– Standard Lüttich für Aufreger. Der Versprecher ist jedoch nicht Fischlins grösstes Missgeschick: Dieses ist nämlich der Umstand, dass er seine Heimatgemeinde noch nie besucht hat…
Und hier noch Thomas’ Version von 1973 im aktuellen Sportstudio:
Michael Weinmann verschlägt’s die Stimme
Die Schweiz aktuell-Sendung vom 30.10.2012 wird Moderator Michael Weinmann niemals vergessen. Während der Moderation versagt mehrmals seine Stimme, er hat den legendären Chrott im Hals, doch er überspielt dies gekonnt souverän.
Klapproths Versprecher mit einer neuen Bedeutung
Stephan Klapproth hatte vor Jahren in der 10vor10-Vorschau im Rahmen der SF-Newssendung Tagesschau einen Versprecher, der damals bereits lustig war, heute allerdings im Kontext des Missbrauchskandals in der katholischen Kirche eine völlig neue Nebenbedeutung erhalten hatte:
Sandra Boners Erkenntnis, dass sie bereits auf Sendung war
Für die meisten Hiobsbotschaften der hiesigen Fernsehwelt ist sowieso die Sendung SF Meteo zuständig. Ständig berichtet die Sendung, die in diesen Tagen übrigens ihr 20. Wiegenfest feiert, von schlechtem Wetter und ist meistens unsehenswert geworden, nicht nur seit sie sich 2005 vom legendären Vorspann getrennt hatte. Legendäre Wetterfrösche wie Alex Rubli, dessen Hochdeutsch zum Kult avancierte, vermisst man heute.
Doch es gibt tatsächlich auch amüsante Zwischenfälle, vor allem damals, als Wetterfee Sandra Boner angeblich nicht zu wissen schien, dass sie bereits auf Sendung war, obwohl sie längst von irgendwelchen Prognosen quasselte:
Bei Meteo hat man’s nicht leicht
Jaja, die Damen und Herren auf dem Dach haben schon irgendwelche Probleme. Ob Bucheli jetzt das Schweizer Fernsehen mit SM (Schweizer Meisterschaft oder Sado-Maso?) verwechselt, Cecile Bähler ausgerechnet beim grössten Sturm einen Regenschirm mitnehmen musste oder plötzlich Roman Kilchsperger im Neoprenanzug auftaucht – sie waren schon einigen Kapriolen ausgesetzt. Grund genug für die Klatschsendung Glanz und Gloria, die es ja auch noch gibt, diese Pannen zu einem neuen Film zusammenzuschnipseln:
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Als sich Susanne Wille noch Zeit liess…
Dieses Video wäre noch lustiger gewesen, hätte ihr Ehemann Franz Fischlin die Moderation der Tagesschau innegehabt, als die damals noch als Moderatorin bei 10vor10 tätige Susanne Wille offensichtlich zu spät ins Studio huscht (und dabei zwischen Beatrice Müller und der Kamera durchschleicht) und Müller zum Improvisieren zwingt:
Wie heisst der Kurt mit Nachnamen?
Ja die liebe Susanne. Man vermisst sie halt schon am Bildschirm. Bei der Ankündigung von Aeschbacher schien sie wohl den guten Kurt mit einem Aschenbecher zu verwechseln, die Situation wurde galant mit einem Zahnpastalächeln überspielt:
Kameras sind so gut zu übersehen
SF Sport-Moderator und Studiogast bei 10vor10, Sascha Ruefer, schien Moderator Stephan Klapproth dermassen zu verwirren, dass dieser nach der Kamera suchen musste. Hier wird sein Talent offensichtlich, Pannen und unangenehme Situationen problemlos überbrücken zu können:
Hat der Roger da etwa schmutzige Gedanken?
Nach seinem Achtelfinalsieg an den Swiss Indoors in Basel 2007 wurde Roger Federer unter anderem gefragt, ob er der Kleinste in der Umkleidekabine sei… Ob das auf ihn oder seinen kleinen Freund bezogen ist, lassen wir mal so im Raume stehen. Fakt ist, Federer kriegt daraufhin einer seiner berüchtigten Lachanfälle:
Was ist Island genau?
Zunächst hustet Daniela Lager in 10vor10 vor sich hin, ehe sie im Rahmen des Theaters rund um den Vulkan Eyjafjallajökull zur ARD-Korrespondentin Claudia Buckenmaier schaltet, welche Island seiner Bedeutung für den Tourismus beraubt und der Insel stattdessen den Status einer Terroristenhochburg attestiert:
Was können wir ver-ver-ver-verfolgen?
Daniela Lager ist halt doch ein Mensch und dieser ist normalerweise ein wenig nervös, wenn die Kamera auf ihn gerichtet ist. So kann es auch vorkommen, dass eine Silbe gleich viermal über die Lippen kommt, statt nur wie vorgesehen einmal:
Zusammenstellung von Tele Züri-Pannen
Jaja, Tele Züri. Schon für Beiträge berüchtigt, die schon lustig sind, wenn sie keine Panne darstellen, hat der Zürcher Privatsender doch einige Leichen im Keller. Egal ob Beat Breu, der mit seinem Rad umfällt oder ob hinter der Reporterin ein Auffahrunfall passiert, dieser Zusammenschnitt lässt keine Wünsche offen.
Stefan Tabacznik und der Teleprompter
Obwohl nie Mitglied des Moderationsteams der Hauptausgabe, doch gehört Stefan Tabacznik, der 2003 in den USA bei der Einreise mal festgenommen wurde und 2006 bei den Krawallen anlässlich des 1. Mai durch einen Stein am Kopf verletzt wurde, trotzdem zu den Legenden der Tagesschau des Schweizer Fernsehens. In dieser Ausgabe der Tagesschau am Mittag wurde dem guten Herrn die Reihenfolge durcheinander gemacht und der Teleprompter abgestellt, was Tabacznik mit der unglücklich formulierten Phrase Der Mann ist für die USA wichtig und er ist tot zu überspielen versuchte:
Als Peach Weber René Rindlisbacher zum Schweigen brachte
Legendärer Auftritt – Peach Weber brachte die Sendung 1 gegen 100 gehörig durcheinander… Niklaus von Flüe und Rigi erriet der Aargauer Komiker bereits im Voraus:
Vreni Schneiders Gesangseinlagen
Viktor Giacobbo und Mike Müller gehen die Ideen für ihre Satiresendung wohl nie aus. Neustes Opfer: Ex-Skirennfahrerin und Neo-Schlagersängerin Vreni Schneider (Stichwort: Glarner Gangnam-Style), welche in Teleboy’scher Wackelmanier in giftgrüner Winterjacke in Röbi Kollers Happy Day ihre TV-Premiere feierte, den Kafi am Pischterand aber eher ausleerte als servierte:
Als Kilchsperger beim Koffer-Öffnen helfen musste
Nummer 16 bei dieser Deal or no deal-Ausgabe hatte Pech: Erst fiel der Henkel ab, danach ging der edle Koffer nicht auf und Roman Kilchsperger musste selbst Hand anlegen. Was aber nicht gleich beim ersten Mal klappte. Und der Schuldige war auch gleich gefunden, das hartnäckige SwissLotto-Siegel.
Nicht aufgetaucht sind technische Pannen des Schweizer Fernsehens, sei es das Senden eines Donna Leon-Krimis ohne Ton oder das verfrühte Abbrechen der Schlussfeier der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in London.