1991 wurde der Wehrihaggen zwischen Schiffstation und Föhnhafen in Brunnen als Denkmal für die fünfte Schweiz als Platz der Auslandschweizer bezeichnet. Trotz etlicher Projekte blieb der Platz bis heute eine Wiese. Doch jetzt soll damit Schluss sein: Die Trägerstiftung hat einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung ausgerufen. Jedermann kann teilnehmen, in erster Linie Auslandschweizer und Bewohner der Region Brunnen.
“Grösste Hundetoilette der Welt”
Als eines der wenigen verbliebenen Relikte der Feierlichkeiten zu 700 Jahre Eidgenossenschaft im Jahr 1991 fristet der in Brunnen/SZ auf einer in den Vierwaldstättersee hinausstechenden 5000 Quadratmeter grossen Halbinsel gelegene Auslandschweizerplatz ein Brachdasein. Zwar markiert er das Ende des Wegs der Schweiz, ist aber bis auf eine vom Ochsenplatz her umgesiedelte Steinpyramide nichts mehr als ein Flecken Wiese, von böse Zungen oftmals als weltgrösste Hundetoilette bezeichnet. Jeden Werktag treffen sich Frauchen und Herrchen, um ihren Schosshündchen beim Geschäft zuzusehen.
Ein 1991 errichteter Holzpavillon wurde vor Jahren mangels Nutzung abgerissen.
Standort des Botta-Zelts
Während den 700-Jahr-Feierlichkeiten, die im August 1991 unter anderem in Brunnen ein dreitägiges Volksfest mit Brauchtumsumzug – hier wurde erstmals ausserhalb der Stadt Zürich der Sechseläuten-Böög gezündet, oder die Silvesterchläuse aus Urnäsch/AR mussten für ihren Auftritt extra die Statuten ändern – enthielt, war der Auslandschweizerplatz Standort des vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta entworfenen Botta-Zelts.
Nach dem Ende der Feier sollte der Platz einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden. Eine konkrete Planung für einen Würfel mit Konzertsaal- und Freilichtbühnenfunktion (die Wand gen Urnersee hätte geöffnet werden können), sowie Kiosk und Toiletten (für Menschen) wurde nach Opposition von Anwohnern und finanziellen Schwierigkeiten potenzieller Investoren zunächst auf Eis gelegt wurde, ehe es 1996 endgültig in der Schublade verschwand.
Ideenwettbewerb ins Leben gerufen
Doch nun soll mit der Brachlandschaft Schluss sein: Die Trägerschaft des Platzes, der unter anderem die Auslandschweizer-Organisation (ASO), die Standortgemeinde Ingenbohl, die Eidgenossenschaft oder die Schwyzer Kantonalbank angehören, hat zu einem Wettbewerb aufgerufen, um den Wehrihaggen aufzuwerten. Es seien Ideen jeglicher Art möglich, egal ob Gebäude, Park oder Denkmal. Es soll nur in finanzieller Hinsicht machbar und mit dem Natur-, Umwelt- und Uferschutz vereinbar sein. Auch könne jedermann teilnehmen, in erster Linie ziele der Auftrag aber in Richtung der Auslandschweizer sowie zur Bevölkerung der Gemeinde Ingenbohl-Brunnen. Das Ziel der Aktion ist, aus dem Platz ein Symbol zu schaffen. Die 2005 installierte, auf verschiedene Tafeln verteilte Ausstellung zur Diaspora der Auslandschweizer soll beibehalten werden.
Die Ideenvorschläge seien bis zum 31. März 2012 einzureichen bei brunnen@aso.ch oder “Auslandschweizerplatz, Postfach 1250, 6431 Schwyz”
Die prämierten Gewinnerprojekte werden in Brunnen ausgestellt, den Wettbewerbssiegern winkt eine Übernachtung im Brunner Seehotel Waldstätterhof.
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