Die erfolgreichsten Singles des Jahres 2012

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Alle Jahre wieder macht sich Cabo Ruivo auf die Suche nach der erfolgreichsten Single des vergangenen Jahres. Als Quelle dient dazu die Website hitparade.ch, die Top 75 der Liste wurden am 30. Dezember 2012 im Rahmen der wöchentlichen Hitparadensendung auf Radio SRF 3 in der richtigen Reihenfolge abgespielt. Wer wird wohl in den Top 10 landen? Psy mit seinem legendären Gangnam Style, Michel Teló oder als böse Überraschung doch etwa noch Vreni Schneider?

Rang 10: Psy – Gangnam Style

Obwohl er in seiner südkoreanischen Heimat längst eine feste Grösse im Musikgeschäft ist, musste der am 31. Dezember 1977 geborene Psy – mit bürgerlichem Namen übrigens Bak Jae-Sang – lange auf seinen internationalen Durchbruch warten. Dieser kam ab dem 15. Juli 2012, als die Single Gangnam Style veröffentlicht wurde. Das Lied parodiert den luxuriösen Lebensstil in Seouls Schicki-Micki-Viertel Gangnam und erreichte vor allem dank der Verbreitung via YouTube und dem pferdeähnlichen Tanzstil auch hierzulande Platz 1 der Hitparade. Am 21. Dezember 2012 wurde das offizielle Musikvideo zu Gangnam Style zum einmilliardsten Mal auf YouTube angeklickt, eine Schallmauer, welche zuvor noch nie durchbrochen wurde.


Übrigens: Psy brachte gar seinen Landsmann, UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum Tanzen:

Interpretationen von Gangnam Style gibt es zuhauf, der jüngste Wurf – vom Sousaphone-Register…sorry Sausaphaun-Register der Timpel-Gäischter aus Brunnen/SZ soll dem Leser nicht vorenthalten werden:

Rang 9: Lykke Li – I follow rivers

Die 1986 geborene Schwedin Lykke Li schaffte es mit I follow rivers aus ihrem zweiten Album Wounded Rhymes hierzulande in die Charts. Bekannt wurde das Lied vor allem durch die Verwendung durch Sat.1 bei dessen Übertragung der UEFA Champions League der Saison 2011/2012

Rang 8: Sean Paul – She doesn’t mind

Der Jamaikaner verbuchte bereits etliche erfolgreiche Lieder in unseren Gefilden und ist bereits seit über zehn Jahren ein alter Hase im Geschäft. She doesn’t mind ist in insgesamt drei Versionen verfügbar und stellt eine Mischung aus Dancehall, Reggae und R&B dar.

Rang 7 : Flo Rida – Whistle

Seit dem 2009 gemeinsam mit Ke$ha veröffentlichten Track Right Round ist der 1979 in Opa-Locka, Florida, geborene Rapper Flo Rida jedes Jahr mit mindestens einem Song in den Charts vertreten. Whistle stammt aus seinem vierten Album Wild Ones und wurde am 24. April 2012 veröffentlicht. Ingesamt 28 Wochen war Flo Ridas Werk in der Schweizer Hitparade zu finden.

Rang 6 : Gusttavo Lima – Balada

Nachdem Michel Teló mit seinem Ai Se Eu Te Pego in Europa zum Erfolg wurde, vermarktete die brasilianische Musikindustrie auch den zweiten Shooting Star des Landes, Gusttavo Lima mit seinem Balada im Ausland. Die beiden Lieder sind sich ziemlich ähnlich – Achtung Verwechslungsgefahr! In der Schweiz hielt sich Balada 26 Wochen in der Hitparade.

Rang 5 : Carly Rae Jepsen – Call Me Maybe

Ein weiterer Nervtöter brachte dieses Jahr Carly Rae Jepsen mit Call Me Maybe auf den Markt – trotz dem finanziellen Erfolg scheint es höchst fraglich, ob der im Lied Angesprochene nach diesem Sirenengesang die gute Carly dann tatsächlich anruft.


Popularität erreichte das Lied auch denk der US-amerikanischen Schwimm-Nationalmannschaft, das Video mit Michael Phelps, Ryan Lochte und Co. avancierte auf YouTube zum Hit:

Rang 4 : Asaf Avidan & Wankelmut – One Day/Reckoning Song

Der israelische Folk-Rock-Musiker sorgte vor allem wegen seines grossen Stimmumfangs für Aufsehen. Grossen Erfolg feierte Avidan allerdings nicht mit der Originalversion seines Reckoning Song, sondern im Remix One Day des Berliner DJ’s Wankelmut.
In seiner Jugend war Avidan übrigens Synchronsprecher für die israelische Version der Zeichentrickserie Die Schlümpfe.

Rang 3 : DJ Antoine feat. The Beat Shakers – Ma Chérie

Wie bereits 2011 war der Baselbieter DJ Antoine der erfolgreichste Schweizer Künstler des Jahres und auch der einzige in den ersten Zehn. Ähnlich wie sein damaliger Hit Welcome to St. Tropez, als er Rang 6 erreichte, wurde dieses Jahr Ma Chérie in europäischen Clubs auf und ab gespielt. Der gebürtige Sissacher, eigentlich Antoine Konrad, ist der erfolgreichste Schweizer Musikexport der letzten Jahre und brachte seit Beginn seines Schaffens bereits rund 50 Alben auf den Markt. Naja, Singen ist auch aufwändiger als Remixen.

Rang 2 : Gotye feat. Kimbra – Somebody that I used to know

Der 1980 als Wouter de Backer im belgischen Brügge geborene Gotye zog im Alter von zwei Jahren mit seiner Familie ins australische Melbourne, wo er 1998 seine erste Band gründete. Seinen ersten internationalen Grosserfolg feierte er gemeinsam mit Kimbra mit dem Stück Somebody That I Used To Know.
Obwohl die zweitmeistverkaufteste Single des Jahres, stand Somebody I Used To Know kein einziges Mal an der Spitze der Single-Hitparade – die beste Position war die zwei.

Rang 1 : Michel Teló – Ai Se Eu Te Pego

Was wohl zu erwarten war – auch wenn Teló wohl der gesamten Schweizer Radiohörerschaft langsam aber sicher auf den Keks ging. Der Brasilianer brachte wohl auch Peach Weber auf die Palme, dieser unterbrach seine kreative Schaffenspause gleich, um mit Bschlossä, bschlossä eine Parodie auf den Teló’schen Nossa Nossa-Gesang zu bieten.
Ähnlich wie bei Gangnam Style trug der dazugehörige Tanz des Liedes zu seinem Erfolg bei, er avancierte gar zur Torjubelgeste einiger Fussballer. Ingesamt 45 Wochen war er in der Hitparade zu finden, davon deren 11 auf Platz 1.

Andere Schweizer in den Top 75

Unter ferner liefen sind weitere Schweizer Künstler zu finden, so beispielsweise Remady & Manu-L feat. J-Son mit All the Single Ladies (Platz 13). Auf Rang 37 folgt Mister Smiley, Mike Candys mit 2012: If the World would end – na wenn da die Welt nicht unterging. Zwei Plätze dahinter folgen die Bieler von Pegasus mit dem von der SRG auserkorenen offiziellen Hymne für das Schweizer Fernsehen (SF, ruhe in Frieden), namentlich Skyline. Auf Rang 43 ist die Lausanner Heulboje vom Dienst zu finden, Bastian Baker mit I’d sing for you, gleich dahinter folgt der nächste Nervtöter: Up In The Sky von 77 Bombay Street. Auf Rang 49 folgt DSDS-Sieger und Bohlen-Liebling Luca Hänni mit seiner Single-Auskoppelung Don’t think about me aus seinem Album My Name is Luca (Herzliche Gratulation zu dieser Erkenntnis, hätte man doch überhaupt nicht gleich gedacht, dass der Luca Hänni Luca heisst). Immerhin ist Hänni zu Gute zu tragen, dass er der erste Schweizer Künstler seit Hazy Osterwald (Ruhe in Frieden) ist, welcher in Deutschland auf Platz 1 der Singlecharts kletterte.

Perlen in den Top 75

Weit abseits der Top 75 sind auch weitere Perlen zu finden, beispielsweise die Düsseldorfer Punkrocker rund um Frontmann Campino – Die Toten Hosen. Ihre erfolgreichste Singleauskopplung aus ihrem neusten Album Ballast der Republik war mit Platz 21 Tage wie diese:

Nicht untätig dieses Jahr waren auch Linkin Park mit ihrem mittlerweile fünften Studioalbum Living Things. Als erfolgreichste Single-Auskopplung ist hier auf Rang 59 Burn It Down zu finden:

Sechs Plätze dahinter finden sich die Briten von Coldplay rund um Frontmann Chris Martin ein – mit Paradise, zu finden auf ihrem bereits 2011 veröffentlichten Album Mylo Xyloto.

Apropos

In der letztjährigen Ausgabe war die britische Sängerin Adele gleich drei Mal unter den ersten Zahn anzutreffen. Zwei dieser Lieder sind in den Top 75 2012 erneut zu finden: Someone like you auf Platz 12 (Vorjahr. Platz 9) und Rolling In The Deep auf Platz 34 (Vorjahr: Platz 2). Dazu kommt der von ihr interpretierte gleichnamige Titelsong des 23. James-Bond-Films Skyfall, welcher auf Rang 20 der meistverkauftesten Singles des Jahres 2012 firmiert. Übrigens: Wie 2011 war 2012 das meistverkaufteste Album in der Schweiz Adele 21.

Links

  • Die erfolgreichsten Singles und Alben des Jahres 2012 – auf hitparade.ch, abgerufen am 01. Januar 2013