Giganten unter sich: Königinnentreffen im Hamburger Hafen

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Der Hamburger Hafen ist tradiotionelle Station der Nordamerika- und Nordeuroparouten, welche im Programm der britischen Cunard-Reederei stehen. Wie es der Fahrplan wollte, trafen sich vergangenen Sonntag erstmals die Queen Mary 2 und die Queen Elizabeth an der Elbe.

Begehrte Gigantinnen

Die Queen-Familie bilden die Flaggschiffe der Cunard. Nebst der 2005 in Betrieb genommenen Queen Mary und der seit ihrer Jungfernfahrt im Jahre 2010 in den Weltmeeren herumkurvenden Queen Elizabeth gehört noch die 2007 fertig gestellte Queen Victoria zu den drei Lichtgestalten der zum Carnival-Konzern gehörenden britischen Reederei.
Während das mit 345 Metern Länge hinter der Allure of the Seas und der Oasis of the Seas drittlängste Kreuzfahrtschiff Queen Mary vorwiegend im nordatlantischen Liniendienst in die USA tätig ist und deshalb oft in Hamburg anzutreffen ist, verkehrt die 294 Meter lange und 55 Meter hohe Queen Elizabeth als Kreuzfahrtschiff und legte heuer erstmals gleichzeitig mit der Queen Mary in der Hansestadt an. Das Treffen wurde als pompöser Festakt ausgelegt, zehntausende Schaulustige säumten die Kreuzfahrtterminals in Altona und in der HafenCity, wo die beiden Dampfer geankert waren. Der norddeutsche Rundfunk NDR nahm das Schiffstreffen gleich in sein Programm auf, was es auch zu einem Medienereignis machte. Am Abend wendete die Elizabeth zwischen HafenCity und Landungsbrücken, was mit einem Feuerwerk quittiert wurde. Anschliessend machte sich die jüngste der Königinnen zu ihrer Atlantikroute auf, ihre Schwester folgte später.

Die Rolle Hamburgs als Kreuzfahrtstadt

Der Hamburger Hafen ist zwar nebst demjenigen Rotterdams einer der bekanntesten Nordeuropas, kaum bekannt ist jedoch, dass sich die Hansestadt auch zu einem begehrten Ziel von Kreuzfahrten gemausert hat. Über 100 Schiffe legen jährlich an einem der beiden Hamburg Cruise Centers in Altona oder der HafenCity an. Viele Nordeuropatouren haben hier ihren Ausgangspunkt, zumal die Erschliessung optimal ist. Hamburg verfügt nicht nur über den internationalen Flughafen in Fuhlsbüttel, sondern mit Harburg, dem Hauptbahnhof, Dammtor und Altona gleich über vier Fernverkehrsbahnhöfe, welche per ICE mit zahlreichen Destinationen innerhalb Deutschlands, aber auch Österreich und der Schweiz verbunden sind. Altona und der Hauptbahnhof liegen auch relativ nah der Kreuzfahrtterminals. Zudem ist Hamburg traditionell einer der europäischen Endpunkte der Transatlantikrouten, welche sich trotz Konkurrenz durch das Flugzeug immer noch gewisser Beliebtheit erfreuen, ansonsten hätte sich Cunard wohl kaum zum Bau der Queen Mary 2 entschieden.
Trotzdem macht der Personenverkehr in Hamburg im Vergleich zu den gelöschten Gütern nur einen kleinen Prozentsatz aus.

Die Cunard-Reederei

Eines der traditionellsten Unternehmen Grossbritanniens und mit einer bewegenden Geschichte versehen, ist Cunard Line eine der bekanntesten Reedereien der Personenschifffahrtsbranche. Wie die italienische Costa Crociere oder die deutsche AIDA gehört sie zur amerikanischen-panamaianische Carnival-Imperium. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie zur Akquisition des finanziell angeschlagenen Rivalen White Star Line gezwungen, so dass Cunard heute die rechtliche Nachfolgerin der Titanic-Reederei ist. Heute verfügt sie noch über die drei Schiffe der Queen-Familie, alle anderen wurden entweder verkauft oder ausser Dienst gestellt. Bis gegen Ende der Siebzigerjahre war Cunard noch im Containersegment tätig.

Bildstrecke

Links

  • weitere Bilder zur Queen Mary 2, veröffentlicht von Hamburger Geschichten
  • Die Queen Mary 2 auf der offiziellen Website von Cunard Line
  • Die Queen Elizabeth auf der offiziellen Website von Cunard Line
  • Die Routen der Cunard-Schiffe